DIE LINKE Kreisverband Oldenburg-Land

Unsere Ratsfrau Kreszentia Flauger beantwortet nachstehend Fragen der Bürgerinitiative Naherholungsgebiet Himmelsthür zur Zukunft des Himmelsthür-Geländes in Wildeshausen.

Frage 1:
Unserer Kenntnis nach gibt es durchaus sehr konkrete Pläne für einen neuen „Stadtteil“ auf dem Himmelsthürgelände und es werden eine Vielzahl an Gebäuden entstehen für Hunderte von Menschen. Wie sehen die Planungen nach Ihrer Kenntnis im Detail aus?

Antwort:
Mir sind konkrete Planungen nicht bekannt. Das Areal wurde meiner Kenntnis nach das letzte Mal im April besprochen, dort aber auch nicht mit Details der Plaungen, sondern nur mit der Infomation, dass die Diakonie dort Teilflächen verkauft habe und dass der neue Eigentümer eine Änderung der Bebauungsplanung anstrebt, um dort Wohnbebauung zu ermöglichen.

Frage 2:
Wurden mit Ihnen / Ihrer Partei bereits Absprachen getroffen, diese Planungen umzusetzen (z.B. Erstellung eines Bebauungsplanes)?

Antwort:
Nein.

Frage 3:
Welche Auswirkungen hätte die Umsetzung der Planungen auf den Status unserer Stadt als Luftkurort, das Wasserschutz- bzw. Naherholungsgebiet?

Antwort:
Da mir keine konkreten Planungen bekannt sind, kann ich dazu auch nur allgemein etwas sagen: Ich hielte es für eine fatale Fehlentscheidung, wenn Waldflächen auf dem Himmelsthür-Gelände vernichtet würden, und zwar ausdrücklich auch dann, wenn dafür an anderer Stelle eine Kompensation stattfände. Das wäre in meinen Augen ökologisch nicht vertretbar.

Frage 4:
Stößt die Infrastruktur unserer Stadt nicht bereits jetzt an ihre Grenzen, z.B. die zunehmend überlastete Harpstedter Straße?

Antwort:
Die Harpstedter Straße ist ohne Zweifel schon sehr belastet. Inwieweit sich dieses Problem noch nennenswert verschärfen würde, hinge sicher von der Anzahl neuer Wohneinheiten inangrenzenden Gebieten ab. Je mehr Wohneinheiten, desto deutlicher. Bei nur sehr wenigen Wohneinheiten würde wohl auch kaum ein Unterschied eintreten. Allgemein müssen sicher Wege gefunden werden, wie die Verkehrsinfrastruktur in Wildeshausen entlastet werden kann. Dies wird meiner persönlichen Einschätzung nach nur durch intelligente Alternativen zum motorisierten Individualverkehr möglich sein.

Im Nachfolgenden unsere Positionierung zu einigen vorgegebenen Aussagen:

Aussage A:
Der Charakter des „Luftkurortes“ Wildeshausen ist zu schützen.

Stellungnahme:
Unbedingt. Die Lebensqualität und auch die Urlaubsqualität von Reisenden hängt sehr wohl auch von diesem Charakter ab.

Aussage B:
Der Wald des Himmelsthürgeländes ist unbedingt und vollständig zu erhalten.

Stellungnahme:
Absolut. Siehe auch meine Antwort zu Frage 3.

Aussage C:
Eine Änderung des bisherigen Flächennutzungsplanes (Gesundheit/Soziales) für das Gelände der Diakonie Himmelsthür ist abzulehnen.

Stellungnahme:
Das kann ich jetzt so absolut nicht sagen. Auch eine andere Nutzung der bisher bereits bebauten Flächen (nicht der Waldflächen!) kann ich mir vorstellen, insbesondere gemeinnützige Nutzungen. Dies aber immer unter der Prämisse, dass gegenüber der bisherigen Nutzung keine zusätzliche Umweltbelastung, Verkehrsbelastung und Lärmbelastung eintreten.

Aussage D:
Jegliche Wohnbebauung des Geländes ist ausdrücklich zu untersagen.

Stellungnahme:
Das wäre mir zu absolut. In geringem Umfang könnte ich mir eine Wohnnutzung auf bisher schon bebauten Flächen vorstellen, wenn geklärt ist, dass sich daraus im Vergleich zur vorherigen Nutzung durch die Himmelsthür keine Verkehrszunahme ergibt. Am ehesten könnte ich mir zu einer solchen geringen Wohnnutzung dann eine Zustimmung vorstellen, wenn damit Engpässe in der Wohnraumversorgung, namentlich bei kleineren bezahlbaren Mietwohnungen und barrierefreien Wohnungen, beseitigt würden. Das ist aber ziemlich sicher nicht die Planung der neuen Besitzer und wenn nicht einmal ein Beitrag zur Lösung solcher Wohnraumengpässe geleistet würde, sähe ich auch keinen Grund, einer Wohnbebauung zuzustimmen.

Aussage E:
Die Bürgerinitiative erwartet künftig in die Planung für das Himmelsthür-Gelände mit einbezogen zu werden.

Stellungnahme:
Gern, dem steht meiner Ansicht nach nichts entgegen.

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