DIE LINKE Kreisverband Oldenburg-Land

Eine Anfrage des Abgeordneten Victor Perli der Fraktion DIE LINKE im Bundestag deckt auf, dass der Maut-Streit den Steuerzahler fast eine Viertelmilliarde Euro kostet.

Die Bundesregierung hat allein für das Gerichtsverfahren zur LKW-Maut bereits Anwaltskosten in Höhe von 244,6 Millionen Euro aufgewendet. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage des niedersächsischen Bundestagsabgeordneten Victor Perli (DIE LINKE) hervor. Die LKW-Maut wird im Auftrag des Bundes seit 2006 vom Konsortium „Toll Collect“ erhoben, an dem Daimler, die Telekom und der französischen Autobahnbetreibers Cofiroute beteiligt sind. Die Gebührenpflicht für kommerziellen Güterverkehr auf Bundesautobahnen wurde eingeführt, um die Transportwirtschaft an den Kosten für Straßenbau und Umweltschäden zu beteiligen. Der Start war allerdings über zwei Jahre früher geplant. Daraufhin forderte der Bund Schadenersatz.

Im Stile vieler Öffentlich-Privater-Partnerschaften (ÖPP) wurde als Gerichtsstand ein privates, geheim tagendes Schiedsgericht anstelle der normalen deutschen Gerichtsbarkeit vereinbart. Aus diesem Grund war es lange ein Geheimnis, um welche Summen und konkreten juristischen Fragen es eigentlich geht, zumal das Konsortium im Gegenzug den Bund verklagt hat. Victor Perli hat mit seiner Anfrage auch herausgefunden, dass die Bundesrepublik von Toll Collect 9,5 Milliarden Euro fordert, Toll Collect vom Bund 5 Milliarden Euro. Zurzeit läuft eine Ausschreibung für die Neuvergabe der Gesellschafteranteile an Toll Collect. Das zuständige Verkehrsministerium plant die Anteile zum 01.09.2018 vorübergehend zu verstaatlichen, um die Risiken für einen neuen Betreiber zu entschärfen.

Der LINKEN-Abgeordnete Victor Perli, der im Bundestag dem Haushaltsausschuss angehört, wirft der Bundesregierung schwere Fehler vor. „Wenn der Bund die LKW-Maut von Anfang an in eigener Verantwortung erhoben hätte, wären die Einnahmen für die öffentliche Hand deutlich höher gewesen und den Steuerzahlern eine Viertelmilliarde Euro Anwaltskosten erspart geblieben. Einmal mehr zeigt sich: Die Privatisierung öffentlicher Aufgaben ist ein teurer Irrsinn. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Anteile an Toll Collect nicht neu auszuschreiben, sondern nach der Übernahme in öffentlicher Hand zu belassen“.

Die Antwort der Bundesregierung können Sie hier einsehen:

Download Antwort-PDF der Bundesregierung

Quelle: perli.de

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